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Vorsicht, Wild - Tipps und Tricks

Der heutige Tag wird uns eine Stunde stehlen, was wirklich schade ist, weil wir hier jede Sekunde geniessen. Aber wir passieren heute die Grenze von British Columbia zu Alberta, und da steht eine Zeitverschiebung an. Wird uns nicht umwerfen, haben uns schliesslich schon an ganz andere Zeitverschiebungen gewöhnt. Aber zuerst fahren wir am Mt. Robson vorbei, dem höchsten Berg der Kanadischen Rockies. Mit seinem knapp 4000 Metern Höhe steht er beeindruckend inmitten des gleichnamigen Nationalparks. Hier kann man von kleinen Spaziergängen bis zu 2-Tages-Touren viel erkunden. Wir spazieren knapp eineinhalb Stunden durch den Nationalpark. Wie immer suchen wir uns einen schönen Platz zum Picknick aus, direkt am murmelnden Gebirgsbach. Die vielen Himbeeren wollen schliesslich gegessen werden, damit der Rucksack nicht mehr so schwer ist.

Weiter geht's auf dem Yellowhead Highway. Auf halber Strecke fallen wir in Alberta ein, und da dies bedeutet daß wir den Jasper National Park befahren, müssen wir eine Gebühr entrichten - fühlen uns wie an der Grenze zu Österreich und zahlen halt das Pickerl. Aber es lohnt sich, kaum fahren wir weiter sehen wir Massen an wilden Tieren im Wald und am Strassenrand. Scheint so was wie ein riesiges Freilaufgehege für Bären, Elche und Bighorn Sheeps zu sein! Mittags kommen wir in Jasper an, dem Ziel der heutigen Tour. Nach einem kurzen Dorfrundgang (Jasper an sich ist ein kleines Nest, das nicht sonderlich sehenswert ist) und Mittagssnack machen wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft. Die Vorstellung der Bed&Breakfast Anbieter sind - genau wie die der Hotels - horrend. Huch, es ist ja der 1. Juni - und das bedeutet high season start! Das erklärt alles. Da wir keine schöne Unterkunft finden, beschliessen wir ein Stück aus Jasper rauszufahren. Wieder einmal eine sehr gute Idee, kaum 2 Kilometer hinter Jasper finden wir die Pine Bungalows (siehe Tipps & Tricks). Eine holländisch anmutende Bungalowanlage mitten im Wald und an einer Seite vom breiten Athabasca River flankiert. Moderate Preise und ein sehr schön eingerichteter kleiner Bungalow, ganz für uns alleine. Aber das allerbeste ist eine eigene Sonnenterasse mit Stühlen und - ja genau, SONNE! Während wir dort dort sitzen versucht ein kleines Backenhörnchen, unsere Chipstüte zu klauen. Scheu sieht anders aus. Naja, wir geniessen die Sonne und lassen es uns gut gehen, bevor es zum Diner nach Jasper geht. Ein japanisches Sprichwort sagt: Ein Tag ohne Sushi ist ein verlorener Tag - dies berücksichtigend suchen wir also den lokalen Fischverwerter auf.

Der Abendspaziergang führt uns entlang des Flusses über einen kleinen Pfad, wir sind auf der Suche nach Tieren. Auf der Rückfahrt hatten wir aus der Richtung einen Coyote gesehen - da können schliesslich noch mehr sein. Zumindest sehen wir diverse Wolf- und Elchspuren. Und während wir noch neugierig daherschleichen, treten wir fast einer Elchkuh auf die Füsse. Sie scheint uns aber wohlgesonnen, denn sie äst in aller Seelenruhe weiter und spielt Fotomodell für uns. Fast unbemerkt stolzieren derweil eine Herde Elchkühe durch die Furth. Zurück in unserer Anlage sitzen wir am Fluss und trinken unsere Flasche Wein, währenddessen sich die eine Elchkuh von soeben in unsere Bungalow Anlage schleicht und das Gras vor unserem Fenster schmaust. Das muss besonders schmackhaft sein, denn sie lässt sich nicht stören und bleibt bis tief in die Nacht hinein. Wir wollen diese Nacht gar nicht einschlafen, so spannend ist die Tatsache, daß jederzeit Tiere vor unserem Fenster auf und ab laufen könnten.
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